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Veranstaltungen

Namen statt Nummern
Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau –
Vorstellung neuer Biografien zum Jahrestag der Errichtung
des KZ Dachau
Zum 92. Jahrestag der Errichtung des Konzentrationslagers Dachau lädt der Trägerkreis des Projekts „Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau“ zur Vorstellung der neuen Biografien ein. Ehrenamtliche Mitwirkende, unter ihnen Schülerinnen und Schüler der Otfried-Preußler-Schule Stephanskirchen, stellen Lebensgeschichten von Häftlingen des Konzentrationslagers Dachau vor. Sie porträtieren den polnischen Abiturienten Kazimierz Wawrzyniak, den österreichischen Mechaniker Josef Finster, den deutschen Ingenieur und Lehrer Max Fried, den tschechischen Pfarrer Eugen Zelený, den deutschen Sinto-Musiker Franz Gory Kaufmann und andere NS-Verfolgte. Veranstalter: Trägerkreis Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau
Ort: Karmel Heilig Blut, Alte Römerstraße 91, Dachau

Ende und Anfang.
Das Kriegsende 1945 im Erzbistum München und Freising
Zu den Ereignissen vor 80 Jahren besitzt das Erzbistum einen herausragenden Quellenbestand: Schon im Juni 1945 wies der Generalvikar alle Seelsorger an, über Kriegsschäden sowie Ablauf und Begleitumstände des Einmarsches der US-Armee in den einzelnen Seelsorgsbezirken zu berichten. Die rund 560 im Archiv des Erzbistums erhaltenen „Kriegs- und Einmarschberichte“ bieten eine Fülle von Informationen über das konkrete Geschehen an fast jedem Ort des Bistumsgebiets. Zugleich geben diese früh fixierten Zeitzeugenberichte Aufschluss darüber, wie Krieg und Kriegsende von den Geistlichen bewertet wurden. Auch der Stadtpfarrer von Dachau, Prälat Friedrich Pfanzelt, hat einen Bericht erstellt, der an diesem Abend zu Gehör kommen soll.
Referent: Dr. Roland Götz, Kirchenhistoriker, stv. Direktor von Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising
In Zusammenarbeit mit: Pfarrei St. Jakob Dachau, Dachauer Forum e.V.
Ort: Pfarrheim St. Jakob / Jakobuszimmer, Pfarrstraße 7, Dachau

Buchpräsentation
Das Gebet für die Verstorbenen
Zugänge aus Theologie und Praxis
Die Wissenschaft von Tod und Sterben (Thanatologie) hat in den letzten Jahrzehnten großen Aufschwung erlebt. Das Interesse an Fragen rund um den Tod und die Bandbreite der beteiligten Disziplinen und Tätigkeiten sind erheblich angewachsen. Aus- und Weiterbildungsformate entstehen mit Blick auf praxisorientierte Berufe und ihre theologische, geistes- und sozialwissenschaftliche Einbettung. Seelsorger:innen und Ritualbegleiter:innen spezialisieren sich auf die Begleitung von Menschen am Ende des Lebens.
Neben den traditionellen Bestattungsformen wächst das Angebot individueller Zuschnitte. Kunst und Kultur, Literatur und Film thematisieren in vielfältiger, auch provokanter Weise den Tod und die jenseitige Welt.
Die Theologie trägt als Gesprächspartnerin zu diesem multidisziplinären und praxisorientierten Aufbruch bei. Die Autor:innen dieses Buches sind Theolog:innen aus Wissenschaft und Seelsorge sowie verschiedener konfessioneller Zugehörigkeiten, die theologische Zugänge zur Verbindung zwischen Tod und Leben diskutieren und dabei das Gebet für die Verstorbenen in den Mittelpunkt stellen: Warum, mit welcher Hoffnung und Zielrichtung beten Christ:innen, wenn sie für ihre Verstorbenen beten?
In ökumenischer Zusammenschau geht es um religiöse Jenseitsvorstellungen der Christentumsgeschichte, um Liturgie und Ritual im Angesicht des Todes, um Sinnfragen und Herausforderungen in kirchlicher Verkündigung und Begleitung am Lebensende, um kulturelle und gesellschaftliche Wandlungsprozesse im Dialog mit Theologie und Religion.
Im Buch ist auch ein Beitrag von
Ludwig Schmidinger
Stummgemachten Stimme geben. Beten für die Verstorbenen in der KZ-Gedenkstätte Dachau
S. 439–452
Referenten: Herausgeberin Prof. Dr. Andrea Riedl ((Vertretungs-)Professorin für Mittlere und Neue Kirchengeschichte an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg), Ludwig Schmidinger, Sonja Eichelbaum (Leiterin des haus am ostfriedhof)
Musikalische Gestaltung durch: Elke Ebner, Anselm Ebner, Mechthild Wewerka, Dieter Wewerka
In Zusammenarbeit mit: haus am ostfriedhof
Ort: haus am ostfriedhof, Sankt-Martin-Straße 41, 81541 München (S-Bahn-Station Sankt-Martin-Straße)

Kreuzweg zum Schicksal weiblicher Häftlinge
im Konzentrationslager Dachau
Das Schicksal der weiblichen Häftlinge im Konzentrationslagerkomplex Dachau ist oftmals nur wenig bekannt. Zwar waren im Stammlager vor allem Männer inhaftiert, doch in einigen Außenlagern befanden sich sehr viele oder sogar ausschließlich weibliche KZ-Häflinge. Von den insgesamt über 200.000 Dachau-Häftlingen zählen wir so fast 8.000 weibliche Häftlinge; darunter auch die große Gruppe der ungarischen Jüdinnen, die ab 1944 in Dachauer Außenlager verschleppt wurden. Aber auch im Stammlager trifft man auf Schicksale von Frauen: ob im Zusammenhang mit pseudomedizinischen Versuchen, Zwangsarbeit im Lagerbordell oder der Ermordung von ausländischen Widerstandskämpferinnen.Der diesjährige Kreuzweg will einen Blick auf die Lebensgeschichten verschiedener Frauen im Dachauer Lagerkomplex werfen.
In Zusammenarbeit mit: Kreiskatholikenrat und Dachauer Forum e.V.
Ort: KZ-Gedenkstätte, Treffpunkt am Eingang zum Museum (Wirtschaftsgebäude)

Herzliche Einladung, die Gottesdienste der Kar- und Ostertage
im Karmel Heilig Blut mitzufeiern!
Sonntag, 13. April, 9 Uhr
Palmsonntag
Statio in der Todesangst-Christi-Kapelle – Prozession – Eucharistiefeier in der Klosterkirche
Donnerstag, 17. April, 19 Uhr
Gründonnerstag
Messe vom Letzten Abendmahl
Freitag, 18. April, 15 Uhr
Karfreitag
Feier vom Leiden und Sterben Christi
Sonntag, 20. April, 5 Uhr
Ostersonntag – Hochfest der Auferstehung des Herrn
Feier der Osternacht: Lichtfeier – Wortgottesdienst – Tauferneuerung – Eucharistiefeier – Speisenweihe
(9.00 Uhr kein Gottesdienst!)
Montag, 21. April, 9 Uhr
Ostermontag
Eucharistiefeier
Eucharistiefeiern in der Osteroktav täglich um 7.30 Uhr
Sonntag, 27. April, 9 Uhr
2. Sonntag der Osterzeit – Weißer Sonntag
Eucharistiefeier
Ort: Karmel Heilig Blut, Alte Römerstraße 91, Dachau

Eucharistiefeier und Friedensgebet
zum polnisch-deutschen Gedenken
Kurz vor dem 80. Befreiungstag des KZ Dachau findet an der Todesangst-Christi-Kapelle ein großes polnisch-deutsches Gedenken statt. Dazu werden auch Vertreter der Bischofskonferenzen beider Länder an den Gottesdiensten beteiligt sein (12.00 Messfeier / 16.30 Uhr Friedensgebet). Das gemeinsame Gedenken an die Opfer und die Begegnung zwischen Menschen beider Nationen steht an diesem Tag im Mittelpunkt. Die polnischen Häftlinge waren die größte nationale Opfergruppe im Konzentrationslager Dachau. Unter ihnen waren auch mehr als 1.700 polnische Priester, von denen rund die Hälfte in der Haft ihr Leben verlor.
Ort: Todesangst-Christi-Kapelle auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau

Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau am Gedenkort Schießplatz Hebertshausen
Am 2. Mai 2014 wurde der neu gestaltete Gedenkort am ehemaligen SS-Schießplatz Hebertshausen eröffnet. Dort wird an die mehr als 4.000 sowjetischen Kriegsgefangenen erinnert, die von Dachauer SS-Männern bei Massenerschießungen ermordet wurden. Die Lagergemeinschaft Dachau erinnert mit Kooperationspartnern bei der Gedenkfeier zum Befreiungstag an diese und alle weiteren Opfer des Konzentrationslagers Dachau.Ort: Gedenkort Schießplatz Hebertshausen, Freisinger Straße 124

Gedenken an die Opfer des Todesmarsches vor 80 Jahren
Zu Tausenden wurden noch in den letzten Tagen vor der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau Häftlinge auf einen mörderischen Marsch, den sogenannten Todesmarsch geschickt. Zum Gedenken an diese Opfer sprechen Abba Naor (Zeitzeuge, angefragt), Andrzej Kacorzyk (stellvertretender Direktor des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau), der Dachauer Oberbürgermeister Florian Hartmann und Noémie Hernandez-Bernard (Freiwillige von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste an der Versöhnungskirche). Musikalische Gestaltung: Florian Ewald (Klarinette) und Zarko Mrdjanov (Gitarre).Veranstalter: Trägerkreis Dachauer Todesmarschmahnmal
Ort: Todesmarschmahnmal Dachau, Theodor-Heuss-Straße / Ecke Sudetenlandstraße

Ökumenischer Gedenkgottesdienst zum 80. Jahrestag der Befreiung
des Konzentrationslagers Dachau
Aus Anlass des 80. Befreiungstages des KZ Dachau feiern Erzbischof Reinhard Kardinal Marx, der evangelische Landesbischof Christian Kopp und der Archimandrit Petros Klitsch (Bischöflicher Vikar der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland in Bayern) gemeinsam den Festgottesdienst. Über die weiteren religiösen Gedenkfeiern und das genaue Programm des 80. Befreiungstages informieren Sie sich bitte über die Homepage der KZ-Gedenkstätte Dachau.
Bitte beachten Sie, dass es aus Sicherheitsgründen am Befreiungstag Straßenumleitungen gibt und dass Taschenkontrollen beim Zugang zu den Gedenkfeiern stattfinden, die etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen können.
Ort: Karmel Heilig Blut Dachau, Alte Römerstraße 91, 85221 Dachau

60 Jahre Grundsteinlegung der Versöhnungskirche
Gottesdienst und Empfang
Am 8. Mai 1965, dem 20. Jahrestag der deutschen Kapitulation, die das Ende der NS-Gewaltherrschaft besiegelte, fand die Grundsteinlegung der Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau statt. Zum Gottesdienst waren zahlreiche überlebende Häftlinge und Vertreter aus Staat, Gesellschaft und Religionsgemeinschaften aus mehreren Ländern nach Dachau gekommen. Zum 60. Jahrestag wird an die Entstehungsgeschichte der Versöhnungskirche erinnert. Im Gottesdienst und beim Empfang sprechen Professor Hubertus von Pilgrim, der das bekannte Todesmarschmahnmal sowie das eindrückliche Wandrelief an der Zugangsmauer zur Versöhnungskirche schuf, Pieter Dietz de Loos, dessen Vater als KZ-Dachau-Überlebender den Bau einer evangelischen Gedenkkirche in Dachau initiierte, Charlotte Knobloch, Shoah-Überlebende und Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, deren Vater die jüdische Gemeinschaft 1965 bei der Grundsteinlegung vertrat, und Landesbischof i. R. Heinrich Bedford-Strohm in seiner leitenden Funktion im Weltkirchenrat. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernimmt der Münchner Gospelchor St. Lukas.
Ort: Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau

„Wieder gut gemacht?“
Die Terrorherrschaft der Nationalsozialisten hat zu millionenfachem im Namen des Staates begangenen Unrecht geführt. Verfolgte aus fast allen Ländern Europas, wenn sie denn mit dem Leben davonkamen, hatten oft lebenslange schwerste körperliche und seelische Beeinträchtigungen zu ertragen. Und wer an Leib und Leben verschont blieb, sah seine wirtschaftliche Existenz vernichtet oder sein Vermögen entzogen.Wie ist der größere der beiden deutschen Nachfolgestaaten – unser Rechtsstaat Bundesrepublik – ab Wiedererlangung der staatlichen Handlungsfähigkeit rund viereinhalb Jahre nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches mit den Opfern und Geschädigten der Naziherrschaft umgegangen? Gab es für alle oder wenigstens die meisten Betroffenen eine „Wiedergutmachung“ – wenn eine solche angesichts der schrecklichen Verbrechen überhaupt möglich sein kann? Oder wurde wenigstens versucht, angemessenen Ersatz für an Leib, Seele und Vermögen erlittene Schäden zu leisten?
Immer noch leben – 80 Jahre nach Kriegsende – weltweit etwa 250.000 durch die Nationalsozialisten verfolgte Menschen. Allein das ist Grund genug zur historischen Betrachtung und zum Blick auf den heutigen und zukünftigen Umgang mit dem unseligen Nazi-Erbe. Die Darstellung einiger konkreter Verfolgungsschicksale und ihrer späteren Aufarbeitung darf dabei nicht fehlen.
Referent: Manfred Schmitz-Berg (Jg. 1950) war von 1978 bis 2015 als Richter tätig, zuletzt ab 1998 am Oberlandesgericht in Düsseldorf. Seit 2001 ist er Mitglied im Forum Justizgeschichte. 2017 ist sein Buch „Wieder gut gemacht?“ erstmals erschienen; 2022 in 2. erweiterter Aufl age, bereichert durch Geleitworte u. a. von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und von Romani Rose, dem Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma.
In Zusammenarbeit mit: Evangelische Versöhnungskirche und Dachauer Forum e.V
Ort: Evangelische Versöhnungskirche in der KZGedenkstätte Dachau (Zugang am Abend nur über Karmel Heilig Blut, Alte Römerstraße 91, 85221 Dachau)

„Mai 1945 in der Tschechoslowakei“
Autorenlesung
Fliehende Menschen, Angst vor Gewalt, Lebensbedrohung, Hass auf „die Anderen“, Nationalitätenkonflikt, pauschale Schuldzuweisungen … Wo findet man dann einen Halt, wenn die Welt aus den Fugen ist? Nicht selten war es der Glaube, der den Menschen half, überhaupt zu überleben. Das sind die realen Lebensgeschichten, die vor dem Hintergrund der „großen“ historischen Ereignisse gerade vor achtzig Jahren passiert sind – und die heute leider wieder mit erschreckender Ähnlichkeit passieren. Es müsste nicht so sein, weil man aus der Geschichte ziemlich viel lernen kann, wenn man das Herz öffnet, wenn man auf das Gemeinsame, nicht das Trennende den Schwerpunkt setzt. Geschichte spannend und nahbar, nicht beklagend, nicht anklagend, dafür ansprechend – das ist das Büchlein „Mai 1945 in der Tschechoslowakei“. Es beinhaltet persönliche Schicksale, nacherzählte Lebenserinnerungen von Vertriebenen und Nichtvertriebenen deutscher oder tschechisch-deutscher Abstammung an das Kriegsende im Nachbarland Tschechoslowakei. Es sind die Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen an die geschichtsträchtigen 1930er und v.a. 1940er Jahre des 20. Jahrhunderts im Herzen Europas.
Referentin: Dr. phil. Katerina Kovacková, in Pilsen (Plzen) in Tschechien geboren, Germanistin, Autorin, Übersetzerin, Kulturvermittlerin, versteht sich als Brückenbauerin zwischen Bayern und Böhmen, Deutschen und Tschechen.
In Zusammenarbeit mit: Evangelische Versöhnungskirche
Ort: Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte (Zugang am Abend nur über Karmel Heilig Blut, Alte Römerstraße 91, 85221 Dachau)

Neue APP für Jugendliche!
„Dachau – Die Stadt und das Konzentrationslager“

Zudem lernt ihr Menschen kennen, die in dieser Zeit gelebt haben und aus unterschiedlichen Motiven durch das nationalsozialistische Regime verfolgt, inhaftiert und ermordet wurden.

Ökumenische Kurzmeditation und namentliches Gedenken
Ein kurzes Angebot zum Innehalten. Mit Stille, Gebet, Musik und namentlichem Gedenken an einen ehemaligen Häftling des Konzentrationslagers Dachau. Nicht nur für Besucherinnen und Besucher der KZ-Gedenkstätte.Ort: Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte

Ökumenisches Versöhnungsgebet und namentliches Gedenken
unter dem Nagelkreuz von Coventry

Am 8. Mai 2012, dem Jahrestag des Kriegsendes in Europa, hat Canon (Domkapitular)
Jeden Freitag um 12.30 Uhr laden wir zum Versöhnungsgebet von Coventry in die Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte ein!
Links:
Nagelkreuzgemeinschaft
Dokumente:
Pressebericht von der Übergabefeier des Nagelkreuzes
Predigt von Canon David Porter am 8. Mai 2012 bei der Übergabe des Nagelkruzes